Eggenberger Straße 15

From Baugeschichte

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47° 4' 12.72" N, 15° 24' 43.78" E


Ehem. "Weitzer-Waggon-Fabrik"

Die von Rudolf Stöckl in seiner Habilitation 1950 noch als „Waggon- und Maschinenfabrik Simmering-Graz-Pauker“ bezeichnete Anlage geht auf ein kleines Unternehmen zurück, das an einer anderen Stelle der Stadt entstanden ist. Von 1854 bis 1861 begann nämlich Johann Weitzer in der Kosakengasse 7 in einer alten Schmiede mit dem Bau von Kleinwagen, vor allem Gala- und Luxuswagen für den Hof und die vornehme Welt, sowie von Post- und Militärfahrzeugen. Der Ausbau der Eisenbahnlinien brachte ihn 1857 mit der "k. k. priv. Wagenfabrik Johann Weitzer" zur Aufnahme des Waggonbaues – die ersten Eisenbahnwagen verließen 1860 die Fabrik. Umfangreiche Aufträge auf militärische Fuhrwerke für Österreich und Serbien, sowie für Postfahrzeuge der neuen Graz-Köflacher Bahn, veranlassten Weitzer zum Ankauf eines Grundstückes von ca. 6000 Quadratklafter in der Eggenberger Straße, wo er 1861 die "Waggon- und Maschinenfabrik" erbaute. Die Stockung im Ausbau von Eisenbahnlinien glich das Unternehmen mit der Produktion von Maschinen verschiedener Art aus, fertigte aber auch Sonderwaggons, z. B. für den Zaren von Rußland. Aber auch die ersten Hinterladergewehre für Österreichs Armee im Kriegsjahr 1866 wurden hier erzeugt. Neue Bahnlinien in Ungarn ließen das Unternehmen gedeihen, das - 1872 in eine AG umgewandelt - 30 Beamte und 1000 Arbeiter zählte. Die Rezession in Folge des Börsenkrachs von 1873 trieb das Unternehmen im Jahr 1879 in den Konkurs.

Forts. nach Köstler, Stahlwerke: Bald nach Liquidation der "Waggonfabrik" erwarb J. Weitzer einen Großeil der Maschinen und Werkzeug des ehemaligen Unternehmens und vergrößerte damit seine Grazer Firma, die er auf "k. k. priv. Wagen- und Waggonfabrik" umbenannte. 1895 gründete er mit dem Wiener Industriellen Carl Neufeld und der Firma Schoeller & Co. (Wien) die "Grazer Waggon- und Maschinenfabriks-Aktiengesellschaft vorm. Johann WEitzer, die 1941 zur Simmering-Graz-Pauker AG fusioniert wurde. Im Jahre 1902 starb Johann Weitzer auf seinem Ansitz, dem durch Besuche von Franz Schubert berühmt gewordenen Hallerschlössl in der Hallerschloßstraße 30.

(Nach J. Weitzer, 1931; Stöckl, 1950; Posch, 1965)

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